Moderne Festplatten sind zwar deutlich schneller als ältere Modelle, doch muss man dafür Abstriche bezüglich der Stabilität und Langlebigkeit in Kauf nehmen. Besitzt man kein Backup der Dateien, können so schnell wichtige Dateien verloren gehen. Allerdings besteht noch Hoffnung: Dank neuester Technologie lassen sich Daten sowohl von HDD Festplatten, als auch von Flash-Speicherchips retten. Die Erfolgschance einer vollständigen Rekonstruktion der Daten liegt bei ungefähr 95 Prozent.
Die Arten von Festplatten
Man unterscheidet grob zwischen HDD Festplatten und SSD Festplatten. HDD Festplatten besitzen eine niedrigere Schreibgeschwindigkeit und speichern Daten mit einem Schreibkopf auf eine rotierende Magnetplatte. Wegen der mechanischen Funktionsweise sind sie besonders anfällig für physische Schäden. SSD Speicher gehören zur Art der Flashspeicher – so wie sie auch in Smartphones vorkommen. Sie sind preislich meist etwas teurer, besitzen aber eine deutlich höhere Schreibgeschwindigkeit.
Wie entstehen Defekte an Festplatten
Mechanische Festplatten wie eine HDD reagieren besonders empfindlich auf Stöße und stärkere Erschütterungen. Fast alle Datenverluste entstehen durch einen unsachgemäßen Gebrauch der Festplatte. Auch Magnetfelder oder Überspannungen können zu einem Datenverlust führen. Flash-Speicher reagieren sehr empfindlich auf extreme Temperaturen. Schon bei 30 bis 40 Grad Celsius können die in Smartphones verbauten Chips kaputt gehen. Die zwei häufigsten Gründe für einen Datenverlust sind allerdings Viren oder Wasserschäden. Laut Statistiken besitzen Festplatten eine durchschnittliche Lebensdauer von etwa drei Jahren.
Wie funktioniert Datenrettung – HDD Festplatten
Ob eine Datenrettung Sinn ergibt, hängt vorwiegend von der Art des Schadens ab. Logische Beschädigungen, etwa bei Löschungen von Dateien oder einem beschädigten Dateisystem, können mit professioneller Recovery-Software gerettet werden. Zu Beschädigungen der Elektronik gehören gebrochene Leitungen oder kaputte Motoren. Von mechanischen Beschädigungen spricht man, wenn beispielsweise die Magnetscheibe durch einen Headcrash zerkratzt ist. Ein Fachmann wird die Festplatte vor der eigentlichen Reparatur analysieren, um die Art des Schadens bestimmen zu können. Die Art des Defekts bestimmt in der Regel auch die Kosten für eine Datenrettung.
Besitzt die Festplatte einen mechanischen Defekt, wird dieser Fehler zunächst repariert, um die Festplatte anschließend auslesen zu können. Dies wird in einem Reinraumlabor durchgeführt, um weiteren Schäden an der Festplatte durch Schmutzpartikel in der Luft vorzubeugen. Die ausgelesenen Daten kopiert der Techniker auf ein anderes Speichermedium. Liegen neben dem mechanischen Schaden noch logische Fehler vor, werden diese abschließend bereinigt.
Wie funktioniert Datenrettung – Flash-Speicher
Auch Flash-Speicher, beispielsweise in USB-Sticks, SD-Karten und Smartphones – lässt sich in der Regel rekonstruieren. Anders als HDD Festplatten besitzt Flash-Speicher nur eine bestimmte Anzahl an Schreibzyklen. Ein Totalausfall eines solchen Datenträgers ist vorprogrammiert, doch auch hier lassen sich die Daten durch eineCwiederherstellen. Damit sich die Daten vom defekten Chip auslesen lassen, muss dieser aus dem Gerät ausgebaut werden. Mit einem speziellen Lesegerät werden alle vorhandenen Daten ausgelesen. Ein beschädigter Controller muss vom Techniker neu installiert werden, damit die Daten sich korrekt wiederherstellen lassen. Die ausgelesenen Daten kopiert der Techniker anschließend auf ein Speichermedium der Wahl.
Kann man Daten selbstständig wiederherstellen?
Ein Selbstversuch mit kostenloser Freeware aus dem Netz kann schnell schiefgehen. Im schlimmsten Fall vergrößert man den bereits bestehenden Schaden nur noch. Handelt es sich um einen mechanischen Schaden an der Hardware, sollte die Festplatte keineswegs weiter betrieben werden, da es hier zu massiven Schäden an der Magnetscheibe kommen kann. So erhöhen sich nicht nur die Kosten einer Datenrettung, auch die Erfolgschance einer Datenrettung sinkt drastisch. Es ist immer ratsam, sich direkt an einen professionellen Techniker/Ingenieur zu wenden.